Kampf um Tarifbindung bei Boryszew in Prenzlau

Ab jetzt wird gehandelt! Zum Auftakt informierte eine Flugblattaktion die Beschäftigten

24.04.2018 | Die Beschäftigten bei Boryszew in Prenzlau kämpfen weiter für ihre Tarifbindung. Ihre Geduld mit dem Arbeitgeber aber hat nun ein Ende gefunden. Diese Botschaft verkündeten sie am Montag, als sie ihr neues Flugblatt an die Kolleginnen und Kollegen des Automobilzulieferers verteilten. Die Geschäftsführung verweigert Tarifverhandlungen mit der IG Metall.

Die Botschaft ist eindeutig, die Geduld am Ende: Die Beschäftigten fordern: Tarifvertrag jetzt! Foto: IG Metall

Schon vor Wochen hat die IG Metall den Arbeitgeber zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Die angebotenen Verhandlungstermine aber hat die Geschäftsführung zunächst reaktionslos verstreichen lassen, um dann auf der Betriebsversammlung im März zu verkünden: Das Korsett eines Tarifvertrags mit der IG Metall ziehe sie sich nicht an. Tarifverhandlungen mit der IG Metall lehne sie ab.

Affront gegen die Belegschaft
„Diese Verweigerungshaltung ist ein Affront gegen die Belegschaft“, sagt Peter Ernsdorf, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostbrandenburg. „Der Arbeitgeber hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden. Es ist nicht mehr die Frage, ob es einen Tarifvertrag für die Beschäftigten bei Boryszew gibt, sondern wann und welchen Inhalt er haben wird. Ab jetzt wird gehandelt!“  
Die IG Metall kündigt im Flugblatt an: „Präsenz und Aktivitäten der IG Metall bei Boryszew in Prenzlau werden ab sofort deutlich zunehmen! Wir werden uns unseren Tarifvertrag erkämpfen! Dabei stehen uns per Grundgesetz alle Mittel zur Verfügung, wie wir sie auch zu Jahresbeginn in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie erfolgreich eingesetzt haben.“

Zeiten des Mindestlohns müssen ein Ende haben
Die betriebliche Tarifkommission, im Dezember gewählt, ergänzt: „Wer seinen Betrieb modern mit Geldern aus Landesmitteln fördern lässt, darf seine Beschäftigten nicht mit Mindestlohn von 8,84 Euro abspeisen. Davon kann heute schon kaum jemand leben und in Zukunft schon gar nicht. Altersarmut ist vorprogrammiert. „Deshalb müssen die Zeiten des Mindestlohns bei Boryszew endlich ein Ende haben.“

"Engagiert Euch für mehr Gerechtigkeit!"
Alle Kolleginnen und Kollegen werden aufgefodert: „Engagiert Euch mit der IG Metall und Eurer betrieblichen Tarifkommission für mehr Gerechtigkeit. Die gibt es nur mit Tarifvertrag! Es kommt auf jeden Einzelnen von Euch an. Gut organisierte Belegschaften setzen im Betrieb und in Tarifrunden mehr durch!“

Von: kk

Unsere Social Media Kanäle