Betriebsräteempfang 2018

"Betriebsräte und mehr Mitbestimmung der Beschäftigten in den Unternehmen stärken die Attraktivität der Region"

13.06.2018 | Kennenlernen, Austausch und Vernetzung: Neu und wiedergewählte Betriebsrätinnen und Betriebsräte aus vier Landkreisen und der Stadt Frankfurt (Oder) haben am Freitag, 8. Juni, am Betriebsräteempfang der IG Metall Ostbrandenburg teilgenommen. Auch Gäste aus Politik und der IG Metall-Bezirksleiter für Berlin-Brandenburg-Sachsen, Olivier Höbel, ließen es sich nicht nehmen, mit den Interessenvertreterinnen und -vertretern ins Gespräch zu kommen.

Peter Ernsdorf, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostbrandenburg

Olivier Höbel, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen

Peter Ernsdorf, Rolf Lindemann, Olivier Höbel und René Wilke – Fotos: IG Metall

Beschäftigte aus mehr als 50 Betrieben haben vom 1. März bis zum 31. Mai 2018 ihre Betriebsratsgremien neu gewählt. Zum Auftakt in die vierjährige Amtszeit hatte die IG Ostbrandenburg die gewählten Kolleginnen und Kollegen ins Frankfurter Kleist Forum Darstellbar eingeladen, um „Danke zu sagen für die Bereitschaft, sich zu engagieren, und um uns gemeinsam aufzumachen und die vor uns liegenden Herausforderungen mit voller Kraft anzupacken“, sagte Peter Ernsdorf, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostbrandenburg in seiner Begrüßungsansprache.

Betriebsratsarbeit steht vor vielfältigen Herausforderungen
Er betonte, wie unverzichtbar die Arbeit der Betriebsräte ist, damit Demokratie und Mitbestimmung nicht vor dem Werktor endet. Aufgaben gibt es für die Gremien reichlich, erklärte Ernsdorf: „Ihr steht in der Auseinandersetzung um sichere Arbeitsplätze, kämpft im Notfall für Sozialplanverhandlungen, setzt euch für Umsetzung und Einhaltung unserer erkämpften Tarifverträge ein und macht euch auf den Weg, um auch solche Betriebe in die Tarifbindung zu bringen, die das bislang noch nicht sind.“

Standortfaktoren entscheiden über die Attraktivität einer Region
Wie wichtig Betriebsräte und Tarifbindung sind, unterstrich auch René Wilke, neu gewählter Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt (Oder). „Die Attraktivität einer Region hängt ganz entscheidend auch von den Arbeitsbedingungen in den Betrieben ab. Mitbestimmung der Beschäftigten und Tarifverträge haben unmittelbar Einfluss auf die Lebensbedingungen der Menschen in der Region“, so der Frankfurter OB. Er positionierte sich ausdrücklich zu einer arbeitnehmerfreundlicheren Politik, „denn die Region wird sich nicht mit Standortfaktoren entwickeln können, die bislang danach ausgerichtet war, Fachkräfte anzulocken, wenn es in den Betrieben keine Mitbestimmung, keine Tarifbindung und keine gewerkschaftliche Stärke gibt. Das funktioniert nicht!“

Engagement der Betriebsräte ist von gesellschaftspolitischer Bedeutung
Auch Rolf Lindemann, Landrat im Landkreis Oder-Spree, bekräftigte, dass Mitbestimmung in den Betrieben und das tagtägliche Engagement der Betriebsräte von immenser gesellschaftspoltischer Bedeutung seien. „Schulabgänger interessieren und entscheiden sich viel eher für eine Ausbildung in der Region, wenn diese ihnen Zukunftsperspektiven bieten. Voraussetzungen dafür sind gute Arbeit“, erklärte Rolf Lindemann.

Fachkräfte von morgen brauchen gute Ausbildung
Olivier Höbel, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen, nahm ebenfalls die Ausbildung in den Blick: „Um Nachwuchs in die Betriebe zu bringen, die Fachkräfte von morgen, ist es wichtig, die Ausbildung auf gute Füße zu stellen und dazu Initiativen zu ergreifen.“

Arbeitsministerin ließ Grußworte übermitteln
Die brandenburgische Arbeitsministerin Diana Golze konnte aus terminlichen Gründen nicht am Empfang der Betriebsräte teilnehmen, teilte aber schriftlich mit: „Wie Sie wissen sind die Stärkung der Sozialpartnerschaft und die Förderung Guter Arbeit in Brandenburg zwei meiner zentralen politischen Ziele. Brandenburg braucht unbedingt mehr Betriebsräte, Gewerkschaftsmitglieder und tarifgebundene Unternehmen ... Bitte übermitteln Sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltung meine herzlichen Grüße und die Botschaft, dass sie sicher sein können die Landesregierung in ihrem Kampf für mehr Gute Arbeit, Mitbestimmung und Respekt in den Betrieben an ihrer Seite zu haben. Meine Glückwünsche und mein Dank gelten insbesondere den neu gewählten Betriebsratsmitgliedern: Sie leisten eine unverzichtbare und verantwortungsvolle Arbeit – und dies in der Regel ehrenamtlich und zusätzlich zu ihren eigentlichen Aufgaben.“

Von: kk

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