Delegiertenversammlung in Fürstenwalde

Delegierte beschließen Anträge für den Gewerkschaftstag

08.03.2019 | Mit fünf Anträgen im Gepäck reisen die Delegierten der IG Metall Ostbrandenburg zum 24. Ordentlichen Gewerkschaftstag im Oktober nach Nürnberg. Sämtliche Anträge für den Gewerkschaftstag beschlossen die Anwesenden einstimmig. Auf der 1. Delegiertenversammlung am 7. März in Fürstenwalde wählten die Metallerinnen und Metaller Holger Wachsmann einstimmig zu ihrem Delegierten und Esther Block zu seiner Stellvertreterin. Vadim Stroka vertritt die Jugend in Nürnberg, zu seiner Stellvertreterin wählten die Delegierten Vivien Lipke.

Der gewählte Delegierte für den Gewerkschaftstag, Holger Wachsmann, und seine Stellvertreterin Esther Block Fotos (4): Volker Wartmann

Der Erste Bevollmächtigte, Peter Ernsdorf, zog Bilanz.

Folgende Anträge wurden beschlossen: Der IG Metall-Vorstand wird aufgefordert, eine die Organisationsebenen übergreifende Diskussion über den innergewerkschaftlichen Umgang mit Rechtspopulismus anzustoßen. Hierbei soll das Ziel sein, eine gewerkschaftliche Strategie zur Zurückdrängung rechter Überzeugungen für ehren- und hauptamtliche Metallerinnen und Metaller zu erarbeiten.

In einem weiteren Antrag fordern die Ostbrandenburger Metallerinnen und Metaller, dass auf allen Ebenen der IG Metall Diskussionen zu einem gerechten, solidarischen Steuersystem geführt werden. Bis zu einem Ergebnis dieser Diskussion sollte es keine weiteren, einseitigen Beschlüsse zur Abschaffung des Ehegattensplittings geben.

Außerdem beschlossen sie einen Antrag, der zum Ziel hat, der IG Metall mehr Einflussnahme auf die Richtlinien bei der Vergabe öffentlicher Finanzmittel einzuräumen, wenn Unternehmen bei Investitionsvorhaben von staatlicher Seite gefördert werden. Damit sollen Tarifbindung und betriebliche Mitbestimmung der Beschäftigten gestärkt werden.

Auf mehr finanzielle Gerechtigkeit zielt auch ein weiterer Antrag, den die Delegierten beschlossen haben. Sie beantragen, dass der Vorstand Maßnahmen einleitet, die helfen, die Tarifbindung in Ostdeutschland zu stärken.

Zudem wird der IG Metall-Vorstand aufgefordert, die Bearbeitungsmöglichkeiten des Web-to-Print-Portals für die ehrenamtlichen Metallerinnen und Metaller auszubauen und weiterzuentwickeln.

Motto des Gewerkschaftstags: Miteinander für morgen – solidarisch und gerecht
Der 24. Ordentliche Gewerkschaftstag der IG Metall findet in diesem Jahr vom 6. bis 12. Oktober in Nürnberg statt. Der Gewerkschaftstag ist das höchste Entscheidungsorgan der IG Metall und legt die Gewerkschaftspolitik für die kommenden vier Jahre fest. Die Delegierten wählen den Vorstand und den Kontrollausschuss.

Rückblick und Vorschau
Zu Beginn der Versammlung hatte Peter Ernsdorf, Erster Bevollmächtigter der Geschäftsstelle Ostbrandenburg, den Geschäfts- und Kassenbericht vorgestellt. Für das Jahr 2019 erwartet Ernsdorf einen leichten Anstieg der Mitgliederzahlen.

Ernsdorf betonte, dass die Tarifbindung in Ostbrandenburg auch 2019 einen Schwerpunkt der Arbeit darstellen wird. Nachdem bei Boryszew Oberflächentechnik in Prenzlau im vergangenen Jahr ein Erfolg erzielt wurde, haben sich nun auch die Beschäftigten bei GEA AWP in Prenzlau auf den Weg zur Tarifbindung gemacht. In seinem Geschäftsbericht ging der Erste Bevollmächtigte aber auch auf die Entwicklungen bei Astronergy in Frankfurt/Oder ein. Nach Ankündigungen des Unternehmens werden die 200 Arbeitsplätze im Werk gestrichen. „Sonnenfinsternis in Ostbrandenburg“, kommentierte Ernsdorf den Beschluss.

Außerdem berichtete Peter Ernsdorf über den aktuellen Stand in der Tarifrunde Stahl Ost und die Warnstreiks, die auch bei EKO/ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt für mächtig Druck gesorgt haben. Die IG Metall fordert in der laufenden Tarifrunde Stahl-Ost: 6 Prozent mehr Geld und Gehalt, die überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen sowie 1.800 Euro Urlaubsvergütung, die in freie Zeit umgewandelt werden kann. Um Druck auf die Arbeitgeber auszuüben, ruft die IG Metall am Montag, 11. März, ab 9.00 Uhr zu einer Protestaktion bei EKO/ArcelorMittal auf.


Von: vw

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