19.05.2025 | Die Arbeitnehmervertreter des europäischen Betriebsrats von ArcelorMittal kritisieren die Pläne des Unternehmens, rund 30 Prozent der Arbeitsplätze für Bürotätigkeiten von Europa nach Indien verlagern zu wollen. Dadurch gingen hunderte Arbeitsplätze an europäischen Standorten verloren, so der Betriebsrat. Der europäische Betriebsrat prangert an, dass die Unternehmensleitung bisher weder Informationen über die Gesamtkosten dieses Projekts noch über die Vorteile der Verlagerung tausende Kilometer entfernt von den europäischen Produktionszentren vorgelegt hat.
Das Unternehmen habe bisher auch noch keine seriöse Analyse der Risiken vorgelegt, die mit der Verlagerung dieser Abteilungen verbunden sind, heißt es in einer Pressemitteilung des europäischen Betriebsrats weiter. Auch sei nicht klar, wie sich die Verlagerung von Serviceleitungen auf die Entwicklung der europäischen Produktion auswirke. Der europäische Betriebsrat befürchtet, dass eine Verlagerung dieser Arbeitsplätze die Produktionstätigkeit in Europa ernsthaft beeinträchtigen könnte.
Der Betriebsrat sieht die Gefahr, dass das Unternehmen mit dieser Verlagerung von Arbeitsplätzen seine Geschäftsstratege dahingehend ändern könnte, die Produktionskapazitäten in Europa schrittweise abzubauen.
Der europäische Betriebsrat prangert die Heuchelei und den Mangel an Loyalität seitens der Geschäftsleitung von ArcelorMittal an, die einerseits von den europäischen Behörden eine immer exorbitantere wirtschaftliche Unterstützung fordere und andererseits ein Projekt zur Standortverlagerung vorlege, das letztendlich hunderte von Arbeitsplätzen in Europa vernichten würde.
Der Betriebsrat fordert von der ArcelorMittal-Geschäftsleitung, den Mitgliedern des europäischen Betriebsrats unverzüglich die geforderten Informationen vorzulegen, die ihnen eine korrekte Analyse der Rationalität dieses Verlagerungsprojekts ermöglichen.