TV-Dokumentation auf Arte

Film zeigt Konflikt zwischen chinesischem Management und Belegschaft bei Astronergy

15.01.2018 | „Der chinesische Geschäftsführer regiert. Diskussionen sind unerwünscht.“ So fasst eine Dokumentation des Fernsehsenders Arte die Situation beim Solarhersteller Astronergy in Frankfurt/Oder zusammen, in der auch Betriebsratsvorsitzender Harald Frick zu Wort kommt.

Warnstreik der Beschäftigten 2017

Fotos: IG Metall

Die Dokumentation nimmt „Chinas Run“ auf den deutschen Mittelstand kritisch unter die Lupe. Denn „immer mehr mittelständische Unternehmen haben einen neuen Eigentümer aus dem Reich der Mitte“, wie es in der Programmbeschreibung der 30-minütigen Sendung heißt. Dass das Konflikte nach sich zieht, zeigt das Beispiel Astronergy. Der Solarproduzent im Bereich der Geschäftsstelle Ostbrandenburg wurde vor vier Jahren von der chinesischen Chint-Gruppe übernommen.

„Seither leidet die Belegschaft unter dem Management des neuen chinesischen Investors“, berichten die Autoren im Arte-Film. Denn: „Mitbestimmung durch Gewerkschaften und Betriebsräte ist diesem völlig fremd.“ Harald Frick, Astronergy-Betriebsratsvorsitzender, erzählt in der Dokumentation, wie der Alltag im Umgang des Managements mit den Kolleginnen und Kollegen aussieht: „Da gibt es dann auch mal fristlose Kündigungen, die natürlich nach drei vier Tagen wieder aufgehoben werden müssen, oder Abmahnungen oder Aufstiegsmöglichkeiten für Gewerkschaftsmitglieder werden offensichtlich verbaut. Der Arbeitgeber streitet das natürlich ab, dass es da irgendeinen Zusammenhang gibt. Das ist schon ziemlich bitter.“

Die Kamera zeigt neben Fricks Schilderungen auch Bilder aus einem IG Metall-Seminar in Lohr am Main, wo Harald Frick und andere Betriebsräte sich unter anderem in Small-talk mit Chinesen üben, oder vom Warnstreik in Frankfurt/Oder im Jahr 2017. „Die Leute wollen bessere Arbeitsbedingungen“, sagt Harald Frick im Film. „Das brennt unter den Nägeln.“

Aber davon, so zeigt der Film, will der chinesische Chef nichts hören. Und reden will er darüber auch nicht: „Ein bereits zugesagtes Interview wurde abgeblasen, weil auch über den Konflikt mit dem Betriebsrat gesprochen werden sollte. Der chinesische Geschäftsführer regiert ...“

<link http: www.arte.tv de videos re-schluss-mit-made-in-germany external-link-new-window>Bis zum 7. Februar 2018 ist der Arte-Film online verfügbar.

Von: kk

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