Ferrostaal Maintenance Eisenhüttenstadt GmbH

IG Metall Ostbrandenburg befürchtet Tarifflucht – Die Beschäftigten setzen sich dagegen zur Wehr

01.09.2020 | Nach Tarifvertragsbruch und der Ankündigung des Arbeitgebers, eine Sparte des Unternehmens womöglich schließen zu wollen, stehen die Zeichen bei der Ferrostaal Maintenance Eisenhüttenstadt GmbH auf Sturm. „Wir lassen nicht zu, dass das jahrelange Versagen der Geschäftsführung nun auf dem Rücken der Belegschaft ausgetragen wird“, kündigt Holger Wachsmann, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostbrandenburg, an.

„Die Kolleginnen und Kollegen im Werk sind gut organisiert und bereit sich gegen die inakzeptablen Vorhaben der Geschäftsleitung zur Wehr setzen. Es kann nicht sein, dass der Arbeitgeber auf diese Art mit den Beschäftigten umgeht", so Wachsmann.

Der Konflikt zwischen Belegschaft und Geschäftsführung bei Ferrostaal Maintenance in Eisenhüttenstadt schwelt seit Längerem. Die IG Metall kritisiert seit Jahren, dass die Geschäftsführung keine nachhaltigen Zukunftskonzepte für das Unternehmen entwickelt und keine Fachkräfte ausbildet. In den vergangenen Monaten eskalierte die Situation.

Infolge der Corona-Krise schickte der Arbeitgeber zahlreiche Beschäftigte für Monate in Kurzarbeit, ohne das Kurzarbeitergeld aufzustocken. „Das ist unsozial und eine Zumutung für die Beschäftigten und ihre Familien“, sagt Wachsmann. Im Juni 2020 weigerte sich der Arbeitgeber dann auch noch, das tariflich vereinbarte Urlaubsgeld an die Beschäftigten auszuzahlen. Und kürzlich kündigte die Geschäftsführung an, die Schlossersparte des Unternehmens abstoßen zu wollen. Die IG Metall befürchtet, dass das Unternehmen die gleichen Arbeiten künftig ohne Tarifvertrag erledigen lassen will. Das könnte bedeuten, dass diese Arbeiten für bis zu einem Drittel weniger Lohn verrichtet werden sollen.

„Die Pläne und das Verhalten der Geschäftsführung sind vollkommen inakzeptabel“, sagt Holger Wachsmann, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostbrandenburg. „Wir werden uns mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen wehren, dass der Arbeitgeber auf diese Art und Weise mit den Menschen umgeht.“ Auf einer Mitgliederversammlung in der vergangenen Woche haben die Metallerinnen und Metaller bereits erste Schritte zur Gegenwehr besprochen. Auf Betriebsversammlungen informieren und beteiligen Betriebsrat und IG Metall die Beschäftigten über die Vorhaben der Geschäftsführung.

 

Bei der Ferrostaal Maintenance Eisenhüttenstadt GmbH arbeiten 83 Beschäftigte, die Komponenten und Anlagen im Hütten-, Stahl- und Walzwerkbereich entwickeln und produzieren.

Von: vw

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