Solidarität mit Edenkoben

Treffen der ArcelorMittal-Betriebsräte in der Pfalz

25.05.2022 | Die Weigerung von ArcelorMittal für den Standort Edenkoben Tarifverhandlungen mit der IG Metall aufzunehmen war neben der wirtschaftlichen Entwicklung und der eigenen Stahl-Tarifrunde ein wichtiges Thema beim bundesweiten Treffen der Betriebsrätinnen und Betriebsräte sowie Vertrauenskörperleitungen aus den verschiedenen ArcelorMittal-Standorten in Bad Dürkheim.

Solidarische Unterstützung für die Kolleginnen und Kollegen am ArcelorMittal-Standort in Edenkolben. Fotos: IG Metall

Breite Unterstützung für die Forderung nach IG Metall Tarifbindung beim Arcelor SSC Edenkoben gab es von der Arbeitsgemeinschaft der ArcelorMittal-Betriebsrätinnen und Betriebsräte sowie Vertrauenskörperleitungen. Diese trafen sich aus fast allen deutschen Standorten des Konzerns zu einer zweitägigen Klausur in Bad Dürkheim.

Wichtiges Thema der Klausur waren die anstehenden Herausforderungen der Energiewende hin zu einer „grünen“ Stahlerzeugung durch den Energieträger Wasserstoff.  Klar ist, dass es noch erheblicher Anstrengungen in der Zusammenarbeit mit Politik, Behörden, der Konzernspitze, Bürgerinnen und Bürgern bedarf, um zukunfts- und wettbewerbsfähige Anlagen rechtzeitig zu installieren und langfristig wirtschaftlich betreiben zu können.

Zum Thema tauschten sich die Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter über den Stand der laufenden Transformationsprojekte, Förderanträge und die damit verbundenen betrieblichen Auseinandersetzungen aus. Um in Zukunft klimafreundlichen Stahl auch in Eisenhüttenstadt zu produzieren, haben IG Metall in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat und Beschäftigten des Standortes von ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt ein Positionspapier geschrieben. Diese Forderungen werden derzeit an die Politik und den Konzern herangetragen, damit die Weichen rechtzeitig für die erforderlichen Investitionen gestellt werden.

Interessant ist dies auch im Hinblick auf das Verhalten des ArcelorMittal-Managements hinsichtlich der Forderung nach einem Tarifvertrag in Edenkoben. Der Konzern hat großes Interesse an der Einflussnahme der IG Metall auf die Politik, um zu tragbaren Konzepten bei der grünen Stahlerzeugung kommen zu können. Ein Interesse an fairen Arbeitsbedingungen unter Teilhabe der IG Metall scheint er jedoch nicht an allen Standorten zu haben.

Im ArcelorMittal-Konzern ist die Tarifbindung mit der IG Metall seit Jahrzehnten ein gelebtes Erfolgsmodell. In der aktuellen Tarifrunde für “Eisen und Stahl” fordern Gewerkschaft und Beschäftigte eine Entgelterhöhung von 8,2 Prozent. Mit einer Einmalzahlung in Höhe von 2100 Euro stapeln die Stahl-Arbeitgeber zum Verhandlungsauftakt deutlich zu niedrig. Wirtschaftlich steht die Stahlindustrie aktuell sehr gut da.

Ähnlich positiv ist die Auftragslage und die Situation bei den Verkaufserlösen in den Stahl-Service-Centern (SSC). Umso mehr sind die Kolleginnen und Kollegen über die strikte Ablehnung einer Verhandlung mit der IG Metall in Edenkoben verärgert und werden deshalb weiter für eine gerechte Tarifbindung des Standorts Edenkoben kämpfen! Der solidarischen Unterstützung von den Kollleginnen und Kollegen vom ArcelorMittal-Standort in Eisenhüttenstadt können sie sich gewiss sein.

 

Von: vw

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