Brandenburger Wirtschaftsminister sagt dem Betriebsrat seine Unterstützung zu

Ferrostaal Maintenance Eisenhüttenstadt - Dem Kampf um die Arbeitsplätze könnte nun auch noch ein Tarifkonflikt folgen

16.10.2020 | Die Situation der Beschäftigten bei der Ferrostaal Maintenance Eisenhüttenstadt (FSME) spitzt sich weiter zu. Die Geschäftsleitung von FSME kündigte kürzlich an, die Schlossersparte des Unternehmens schließen zu wollen. Man befürchtet, dass die gleichen Arbeiten künftig ohne Tarifvertrag angeboten werden sollen. „Wenn sich das bestätigt, geht es um Tarifflucht. Das ist für die Beschäftigten unerträglich“, sagt Holger Wachsmann, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostbrandenburg. Die IG Metall fordert das Unternehmen auf, schnellstens gemeinsam nach vernünftigen Lösungen zu suchen, um eine weitere Eskalation zu vermeiden. Der Betriebsrat von FSME hat jetzt den Brandenburger Wirtschafts- und Arbeitsminister Jörg Steinbach in einem Gespräch um Unterstützung gebeten.

Betriebsrat Ferrostaal Maintenance Eisenhüttenstadt und Jörg Ullrich von der IG Metall Ostbrandenburg beim Brandenburger Wirtschaftsminister Jörg Steinbach in Potsdam

Vor einigen Wochen hatte die Geschäftsführung angekündigt, die Schlossersparte des Unternehmens schließen zu wollen, hat einseitig das Urlaubsgeld der Beschäftigten einbehalten und versucht Beratungen mit dem Betriebsrat zu beschäftigungssichernden Maßnahmen gerichtlich zu umgehen.

Jetzt kündigte die Geschäftsführung auch noch den Tarifvertrag Sonderzahlung!

Inzwischen befürchtet man, dass die Verantwortlichen die gleichen Arbeiten künftig ohne Tarifvertrag mit deutlich weniger Lohn erledigen lassen wollen. In einem Gespräch zwischen Vertretern der Unternehmensleitung und der IG Metall Ostbrandenburg am 14. Oktober teilte Thierry Putters, Gesellschafter der DSD Steel Group aus Saarlouis mit, dass die Kosten von Ferrostaal Maintenance in Eisenhüttenstadt aus Sicht der Verantwortlichen zu hoch seien. Die Konkurrenz hätte seiner Ansicht nach wohl einen Kostenvorteil ihm gegenüber.

Der Betriebsrat hat nun den Brandenburger Wirtschafts- und Arbeitsminister Jörg Steinbach in einem Gespräch am 15. Oktober um Unterstützung der Politik gebeten. Auch der Minister kann die Entwicklungen so nicht nachvollziehen und sicherte den Beschäftigten seine Unterstützung zu. Er will Kontakt zur Geschäftsführung aufnehmen.

Die IG Metall Ostbrandenburg fordert das Unternehmen auf, jetzt schnellstens gemeinsam nach vernünftigen Lösungen zu suchen. „Wenn die Unternehmensleitung bei ihrem eingeschlagenen Weg bleibt, ist eine weitere Eskalation des Konfliktes kaum noch zu vermeiden“, sagt Holger Wachsmann, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostbrandenburg.

Von: kb

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