Berufsausbildung im Wandel

IG Metall Ostbrandenburg organisiert erste Ausbilderkonferenz in der Region

31.03.2022 | Die IG Metall Ostbrandenburg hat im März 2022 erstmals eine Ausbilderkonferenz für die Region Ostbrandenburg organisiert. Zu der ganztägigen Auftaktveranstaltung in Eisenhüttenstadt hatte die IG Metall-Geschäftsstelle Ausbilderinnen und Ausbilder aus zahlreichen Betrieben in Ostbrandenburg eingeladen, um mit ihnen über die Veränderungen in der Berufsausbildung und die daraus resultierenden Herausforderungen und Aufgaben für Betriebe, Kammern und Politik zu diskutieren.

An der ersten Ausbilderkonferenz der IG Metall Ostbrandenburg in Eisenhüttenstadt nahmen zahlreiche Ausbilderinnen und Ausbilder aus der Region teil. - Foto: IG Metall

„Die Arbeitswelt wandelt sich gerade rasant und mit ihr auch die Anforderungen an die Beschäftigten. Allen Kolleginnen und Kollegen Sicherheit und eine Entwicklungsperspektive zu geben, ist eine der großen bildungs- und betriebspolitischen Herausforderungen der nächsten Jahre und eine zentrale Handlungsebene der Mitbestimmung“, sagte Holger Wachsmann, Geschäftsführer der IG Metall Ostbrandenburg, bei seiner Begrüßung. „Alle reden immer wieder davon, wie wichtig Bildung ist und wie wichtig die Berufsausbildung ist. Wir wollen nicht länger nur darüber reden, sondern mit den Expertinnen und Experten für Berufsausbildung, nämlich mit dem Ausbildungspersonal, konkrete Anforderungen und Ideen für eine Berufsausbildung entwickeln, die auch in Zukunft die Grundlage für Selbstbestimmung und hochqualifizierte Facharbeiter bietet.“

Attraktive berufliche und betriebliche Bildungsmöglichkeiten, ein in den Mittelpunkt gerückter Fokus auf Fort- und Weiterbildung, sowie gut qualifiziertes Ausbildungspersonal, dem auch die Rahmenbedingungen geschaffen werden, gut ausbilden zu können, sind aus Sicht der IG Metall Schlüsselelemente, um die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen.

„Niemand kann im Moment mit Gewissheit sagen, welche veränderten oder gar neuen Berufsbilder wir in Zukunft brauchen. Aber die Ausbilderinnen und Ausbilder sind mittendrin in dem Umbruch, der gerade passiert. Sie mussten die rasanten Digitalisierungsanforderungen während der Coronakrise umsetzen. Sie haben hautnah mitbekommen, welche Schwierigkeiten die Digitalisierung und die damit verbundenen neuen Lernmethoden in der Berufsausbildung mit sich bringen. Auf dieses Expertenwissen kommt es an. Deswegen ist es so wichtig, die Ausbildung von morgen schon heute mit den Ausbilderinnen und Ausbildern gemeinsam zu entwickeln“, betonte Holger Wachsmann.

Einer der Gäste der Konferenz war Thomas Ressel, der beim IG Metall-Vorstand das Ressort Bildungs- und Qualifizierungspolitik leitet. In spannenden Vorträgen informierte und diskutierte er mit den Teilnehmenden die neusten Entwicklungen bei der Aus- und Weiterbildung. Die Teilnehmenden bekamen so einen Überblick, in welchen politischen Gremien gerade in welcher Form über Prüfungsfragen und Ausbildungsordnungen diskutiert wird. In seinem Vortrag wurde auch klar, dass sich die industriellen Berufe insbesondere im Metall- und Elektrobereich und auch die kaufmännischen Berufe schon jetzt in einem erheblichen Wandel befinden – obwohl noch niemand mit Gewissheit sagen kann, welche Ausbildungsrahmen wir in Zukunft brauchen werden.

Die Teilnehmenden erfuhren auch, dass sie durch die IG Metall bei der konkreten Gestaltung von beruflicher Aus- und Weiterbildung viele Einflussmöglichkeiten haben. Die IG Metall ist im deutschen Berufsbildungssystem ein anerkannter Regelungspartner und gestaltet Aus- und Fortbildungsordnungen mit. Die IG Metall setzt sich ein für mehr betriebliche Ausbildung, für eine Ausbildungsgarantie und für Gleichwertigkeit sowie höhere Durchlässigkeit zwischen den Bildungswegen. Das macht sie direkt vor Ort, zum Beispiel in den Berufsbildungsausschüssen von Handwerks- und Industrie- und Handelskammer sowie auch auf Länder- und Bundesebene.

Vorgestellt wurden auch mehrere regionale und überregionale Projekte. Thomas Ressel ging auf die Vorstellungen der IGM zu einem Laufbahnmodell für die M+E Fortbildung ein, es folgte eine Diskussion zum Projekt „InoVet" zu Meister*in auf Überholspur und Fachexpert*in vom QCW und Ralf Hillburger stellte das regionale Kompetenznetzwerk Fachkräftesicherung Ostbrandenburg mit vielen Bildungsevents u.a. der Startzeit vor.  

Bei der Veranstaltung tauschten sich die Teilnehmenden in Arbeitsgruppen auch über ihre persönlichen Erfahrungen bei der Ausbildung und bei den Prüfungen in ihren jeweiligen Unternehmen während der Coronapandemie aus. Sie entwickelten erste Vorschläge für Betriebe, Politik und Tarifpartner, wie ihrer Meinung nach notwendige Verbesserungen erreicht werden könnten.

Die IG Metall Ostbrandenburg plant, spätestens im Herbst 2022 die nächste Veranstaltung für Ausbilderinnen und Ausbilder durchzuführen, um die Vernetzung untereinander und mit der IG Metall weiter voranzubringen.

 

Von: vw

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