Tarifabschluss im Handwerk

Neuer Tarifvertrag Metallhandwerk Berlin Brandenburg ab Januar 2021

16.12.2020 | Das neue Jahr beginnt für die Beschäftigen im Metallhandwerk in Berlin-Brandenburg erfreulich: Ab dem 1. Januar 2021 steigen die Tarifeinkommen für Mitglieder der IG Metall in Innungsbetrieben um 2,5 Prozent. Auszubildende profitieren überdurchschnittlich und bekommen bis zu 100 Euro monatlich mehr.

In einer unter Corona-Bedingungen auf Abstand gehaltenen Tarifverhandung kamen sich IG Metall und der Landesinnungsverband Metall relativ zügig näher und vereinbarten am 10. Dezember 2020 einen neuen Tarifvertrag für die rund 15 000 Beschäftigten im Metallhandwerk.

Der neue Tarifvertrag gilt ab dem 1. Januar 2021 und sieht folgendes Ergebnis vor:

  • Die Löhne steigen um 2,5 Prozent. Die Laufzeit beträgt 12 Monate.
  • Die Ausbildungsvergütungen steigen ab dem 1.1.2021 zwischen 20 und 100 Euro, je nach Ausbildungsjahr. Die Laufzeit der Vergütungstabelle beträgt 24 Monate.

Das neue Stundenentgelt in der Gruppe 3 für Gesellen beträgt demnach 14,61 Euro in der Hauptstufe. Das Monatsentgelt beträgt 2351 Euro. Damit erhöht sich das monatliche Einkommen um 57 Euro und summiert sich auf mindestens 684 Euro mehr Geld im Jahr 2021.

Am Montag, dem 14. Dezember 2020, beriet die IG Metall-Tarifkommission in einer Videokonferenz über das erzielte Ergebnis und hat den Tarifabschluss begrüßt und zugestimmt. Als Wermutstropfen wurde die kleine Anpassung von nur 20 Euro im ersten Ausbildungjahr angesehen. In den nächsten Tagen werden die geänderten Texte mit den Arbeitgebern ausgearbeitet. Es wurde eine Erklärungsfrist bis zum 22. Januar 2021 verabredet.

"Das Tarifergebnis ist ein angemessener Abschluss in einem schwierigen gesellschaftlichen Umfeld", sagt Holger Wachsmann, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostbrandenburg. "Die Gesellen werden mit der Tarifsteigerung am wirtschaftlichen Erfolg der Handwerksbetriebe beteiligt. Auch die Auszubildenden haben eine gute Perspktive ihrer Vergütungen, die im vierten Ausbildungsjahr ab Januar 900 Euro vorsieht. Das Tarifergebnis konnte die IG Metall mit den Arbeitgebern in nur einer Verhandlungsrunde aushandeln, weil im Handwerk kaum Corona-bedingte wirtschaftliche Schwierigkeiten vorhanden sind. Auch das ist eine gute Botschaft."

In den Verhandlungen kam auch die zu erwartende Sogwirkung durch den Elektroautobauer in Grünheide zur Sprache. Schon jetzt ist es für Handwerksbetriebe immer schwieriger, Fachlräfte zu halten und Nachwuchs für die Betriebe zu finden. Aus Sicht der IG Metall darf das Handwerk hier jetzt nicht den Zug verpassen. Die Meister müssen sich für mehr Nachwuchsförderung einsetzen und auch bei den Einkommen konkurenzfähig bleiben.

In Brandenburg sind rund 8600 und in Berlin rund 6300 Beschäftigte in insgesamt etwa 2100 Metallhandwerksbetrieben tätig. Allerdings sind nicht alle Handwerksbetriebe auch Mitglied der Innung. Deren Pflichteintragung in der Rolle der Handwerkskammer löst leider keine Tarifzahlung aus. In diesen Betrieben werden die Gesellen häufig unter Tarif bezahlt, es fehlt fast immer an Urlaubstagen, Weihnachtsgeld und zusätzlichem Urlaubsgeld. Und wer kein Mitglied der IG Metall ist, hat auch keinen Anspruch auf den Tariflohn.

DIe IG Metall Ostbrandenburg steht jederzeit zur Verfügung, um die Abrechung zu prüfen. Auch bei der Gründung von Betriebsräten steht IG Metall Ostbrandenburg gerne zur Seite.

 

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Von: vw

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