Angleichung Arbeitszeit Ost

Gespräche in schwierigem Fahrwasser!

22.05.2019 | Nach den mehr als vierstündigen Tarifgesprächen am Dienstagabend zeigte sich, dass sich die Gespräche zur Angleichung der Arbeitszeit in Ostdeutschland in einer kritischen Situation befinden. „Die Arbeitgeber müssen jetzt Farbe bekennen für den Flächentarifvertrag“, sagte Olivier Höbel, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Ohne tarifvertragliche Bestimmungen, die eine verbindliche und konkrete Umsetzung der Arbeitszeitverkürzung im Betrieb regeln, ist eine Lösung für die IG Metall nicht vorstellbar.“

4. Gespräch zur Angleichung der Arbeitszeit in Ostdeutschland am 21. Mai in Berlin - vor Gesprächsbeginn - links IG Metall, rechts Arbeitgeberseite - Foto: Christian von Polentz/transitfoto.de

Am 21. Mai fand in Berlin das 4. Gespräch zur Angleichung der Arbeitszeit in Ostdeutschland statt. Arbeitgeber und IG Metall hatten sich im April auf das Ziel verständigt, im ersten Halbjahr 2019 für alle ostdeutschen Tarifgebiete ein Tarifergebnis zur Arbeitszeitverkürzung zu erreichen.

„Die IG Metall ist weiterhin bereit, konstruktiv über den Weg zur Arbeitszeitverkürzung zu verhandeln“, sagte Olivier Höbel, IG Metall Bezirksleiter IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Wir fordern die Arbeitgeber auf, deutlich Bewegung zu zeigen, um im 1. Halbjahr ein Ergebnis zu erzielen.“

In Ostdeutschland arbeiten die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie noch immer 38-Stunden in der Woche. Im Westen wurde die 35-Stundenwoche nach einem Streik 1984 eingeführt.

Mit eindrucksvollen betrieblichen Aktionen zeigten die Belegschaften der Metall- und Elektroindustrie Anfang Mai in ganz Ostdeutschland, dass sie 30 Jahre nach dem Mauerfall auch die Arbeitszeitmauer im Osten einreißen wollen. Zuvor gab es schon Aktionswochen im Oktober 2018 und im Januar 2019. Auf www.igmetall-bbs.de gibt es zahlreiche Aktionsbeispiele. Der Druck in den Betrieben steigt.

Der nächste Gesprächstermin ist für den 11. Juni in Schwerin geplant.

Von: vw

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