IG Metall-Aktionswoche Brückenstrompreis

Beschäftigte im ArcelorMittal-Stahlwerk in Eisenhüttenstadt fordern: Brückenstrompreis jetzt!

29.09.2023 | Mit einer eindrucksvollen Protestaktion am 28. September vor dem Hochofentor – Tor 3 – bei ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt haben rund 500 Kolleginnen und Kollegen zwischen 12.30 und 12.45 Uhr ein unübersehbares Signal Richtung Politik gesendet: Wir brauchen einen Brückenstrompreis jetzt!

Die Forderung der Kolleginnen und Kollegen bei ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt ist unübersehbar und unmissverständlich: Brückenstrompreis jetzt. - Fotos: IG Metall

„Die Zeit drängt: Die Stahlindustrie in Deutschland braucht wettbewerbsfähige Strompreise jetzt, sonst sind viele tausende Arbeitsplätze in Gefahr“, sagte Vadim Stroka, Leiter der Vertrauensleute im ArcelorMittal-Stahlwerk in Eisenhüttenstadt. „Es geht um die Existenz der Betriebe. Die Bundesregierung muss umgehend den Brückenstrompreis für tarif- und standorttreue Unternehmen einführen, damit die Stahlproduktion in Deutschland auf dem internationalen Markt konkurrenzfähig ist.“

Stroka weiter: „Faire Strompreise sind eine unverzichtbare Bedingung dafür, dass wir die Umstellung auf eine klimafreundliche Stahlproduktion schaffen. Die Politik steht in der Verantwortung, den notwendigen Umbau zu einer klimafreundlichen Stahlproduktion zu unterstützen, bis genügend erneuerbare Energie zu konkurrenzfähigen Preisen zur Verfügung steht.“

In der IG Metall-Aktionswoche „Brückenstrompreis jetzt!“ vom 25. bis 29. September traten tausende Metallerinnen und Metaller in den Betrieben, vor den Werktoren und auf öffentlichen Veranstaltungen für ihre Forderung nach einem Brückenstrompreis ein. Genannt wird dieser so, weil er den Unternehmen Zeit verschaffen soll, bis ausreichend günstiger Ökostrom verfügbar ist. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland bei den Strompreisen an der Spitze. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Betriebe ist damit akut gefährdet.

Die IG Metall setzt sich dafür ein, den Industriestrompreis befristet auf fünf Cent brutto zu senken. Diese Höhe orientiert sich an den Strompreisen auf dem europäischen Markt. Die Staatshilfe soll es nur unter bestimmten Bedingungen geben. Wer die Förderung erhält, muss sich zu Investitionen in den Umbau der eigenen Produktion verpflichten. Betriebsräte und zuständige Gewerkschaften müssen eng einbezogen werden und Vereinbarungen zur Beschäftigungssicherung aushandeln. Wichtig außerdem: Der Brückenstrompreis muss klar auf die energieintensiven Branchen beschränkt sein, etwa auf Stahlwerke, Gießereien und Aluminiumhersteller. Allerdings benötigen auch Krankenhäuser und sonstige Betriebe der Daseinsvorsorge sowie private Haushalte bei den Energiekosten eine rasche Entlastung. Daher sollte zusätzlich zur Einführung eines Brückenstrompreises die Strompreisbremse verlängert und angepasst werden.

 

Von: vw

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