Veranstaltungsreihe der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Gewerkschafter aus der Ukraine besuchen Kollegen im Stahlwerk in Eisenhüttenstadt

22.03.2023 | Kolleginnen und Kollegen der unabhängigen Gewerkschaft der Metall- und Bergarbeiterinnen (NPGU) aus Kriwij Rih in der Ukraine haben am Freitag, 17. März, das ArcelorMittal-Stahlwerk in Eisenhüttenstadt besucht. Dort tauschten sie sich mit ihren deutschen Gewerkschaftskollegen und Betriebsräten über die aktuelle Lage in der Ukraine und die Arbeitskämpfe an ihren jeweiligen Standorten aus. ArcelorMittal betreibt auch im ukrainischen Kriwij Rih ein Stahlwerk.

Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aus der Ukraine besuchen ihre Kolleginnen und Kollegen im Stahlwerk in Eisenhüttenstadt. - Foto: IG Metall

Yurii Samojlov, der Vorsitzende der unabhängigen Gewerkschaft der Metall- und Bergarbeiterinnen in Kriwij Rih, und Maryna Samoilova, die Leiterin der Frauenabteilung der Gewerkschaft in Kriwij Rih, schilderten ihren Kolleginnen und Kollegen in Eisenhüttenstadt die aktuell sehr schwierige Situation für linke Gewerkschaften in der Ukraine: Der Krieg erschwere eine normale Gewerkschaftsarbeit enorm, Gewerkschaftsarbeit sei unter diesen Umständen nur sehr eingeschränkt möglich. Vielmehr müssten die Gewerkschaften hauptsächlich die Soldaten an der Front und deren Familienangehörige unterstützen.

Die unabhängige Gewerkschaft der Metall- und Bergarbeiterinnen hatte in den vergangenen Jahren die Arbeitskämpfe im größten Stahlwerk in Kriwij Rih initiiert, welches auch zum ArcelorMittal-Konzern gehört. Zuletzt hatte die Unabhängige Gewerkschaft 2020 den Streik der Kumpel in den Eisenbergwerken in Kriwij Rih organisiert.

Dirk Vogeler, Betriebsratsvorsitzender im ArcelorMittal-Stahlwerk in Eisenhüttenstadt, schilderte den Gästen aus der Ukraine die Zusammenarbeit des Betriebsrats mit der IG Metall und berichtete ihnen von den Herausforderungen und Arbeitskämpfen in den vergangenen Jahren am ArcelorMittal-Standort Eisenhüttenstadt. Die Gewerkschafter aus beiden Ländern vereinbarten zum Abschluss ihres Treffens, weiterhin in Kontakt zu bleiben und sich gegenseitig solidarisch zu unterstützen.

Initiiert hatte das deutsch-ukrainische Gewerkschaftertreffen die Rosa-Luxemburg-Stiftung. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung arbeitet bereits seit mehreren Jahren vertrauensvoll mit der Gewerkschaft in Kriwij Rih zusammen.

 

 

Von: vw

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