28.01.2019 | Die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie erklärten am 22. Januar ihre Bereitschaft, Gespräche mit der IG Metall aufzunehmen, mit dem Ziel, für die Angleichung der Arbeitszeit Ost eine Lösung im Flächentarifvertrag für den gesamten Osten zu erreichen. Gleichzeitig versucht Gesamtmetall, den Verhandlungsprozess zu verzögern und das bereits unterschriebene Eckpunktepapier auf das Abstellgleis zu schieben. Dieser Widerspruch muss schnellstmöglich in Verhandlungen geklärt werden.
Die Arbeitgeber bewegen sich einen Schritt vor und zwei zurück. Das ist die falsche Richtung“, sagte Olivier Höbel, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Unsere Mahnung, dass sie eine gesellschaftspolitische Verantwortung für die soziale Einheit Deutschlands tragen, hat mindestens Gesamtmetall falsch verstanden. Der richtige Kurs muss jetzt in den Verhandlungen abgesteckt werden. Deshalb fordern wir die schnelle Aufnahme der Verhandlungen auf der Basis des im November 2018 zwischen IG Metall und VME vereinbarten Eckpunktepapiers.“
Das Papier wurde von beiden Parteien unterschrieben und enthält belastbare Eckpunkte für die Aufnahme von Verhandlungen. Erklärtes Ziel ist es, eine Lösung im Flächentarifvertrag im ersten Halbjahr 2019 zu erreichen. Dabei soll ein abgesteckter Zeitrahmen zur Umsetzung der Arbeitszeitverkürzung von 2020 bis 2030 in einem Modell unterschiedlicher Geschwindigkeiten unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Betriebe vereinbart werden.
Die Verhandlungskommission der IG Metall hat die Positionen und Forderungen sowie das weitere Vorgehen intensiv beraten und bereitet sich für die Aufnahme der Verhandlungen vor. Am 23. Januar 2019 hat die gemeinsame Tarifkommission der Tarifgebiete Berlin/Brandenburg und Sachsen die aktuelle Situation beraten und bewertet.
Jetzt wird die neue Situation mit dem Vorstand der IG Metall beraten und mit den anderen ostdeutschen Bezirken abgestimmt und koordiniert.