19.05.2020 | Die IG Metall hat mit den Arbeitgebern des Elektrohandwerks einen Tarifvertrag vereinbart. Dieser sieht nun mehrere Erhöhungen vor. Im ersten Schritt gibt es seit Januar 2020 für die Gesellen 160 Euro mehr, das ist eine Steigerung um satte 7,35 Prozent. Mit Wirkung vom 4. Februar 2020 haben die Länder Berlin und Brandenburg diesen Tarifvertrag nun auf Forderung der IG Metall hin für allgemeinverbindlich erklärt.
Den Entgelttarifvertrag müssen jetzt alle Betriebe des Elektrohandwerks in beiden Bundesländern ohne Ausnahme anwenden. Und zwar unabhängig davon, ob die Betriebe Mitglied der Elektroinnung sind oder nicht. "Für viele Beschäftigte in unserer Region stellt das eine massive Verbesserung der Einkommenssituation dar." sagt Holger Wachsmann, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Ostbrandenburg.
Im ersten Schritt gibt es seit Januar 2020 für die Gesellen 160 Euro mehr, das ist eine Steigerung um 7,35 Prozent. Bis zum Ende des Jahr 2022 folgen dann zwei weitere Entgelterhöhungen. Für die Auszubildenden ist ebenfalls eine deutliche Erhöhung der Ausbildungsvergütung verhandelt. Die Allgemeinverbindlichkeit der Vergütungen hat die IG Metall ebenfalls beantragt. Mit einer Entscheidung rechnet die IG Metall im Sommer.
Für die Beschäftigten ein Grund zur Freude: „Wir haben einen ordentlichen Schluck aus der Pulle für die Beschäftigten im Elektrohandwerk ausgehandelt! Eine Gesellin oder ein Geselle erhält durch den IG Metall-Tarifvertrag rund 160 Euro mehr im Monat, somit rund 2.000 Euro mehr im Jahr“, sagt Bodo Grzonka, zuständiger Tarifsekretär für das Handwerk in der IG Metall Bezirksleitung.
"Für Ostbrandenburg ist das ein ganz besonderer Erfolg. Gerade in den kleinen Handwerksbetrieben, trauen sich die Menschen oft nicht sich als Gewerkschaftsmitglied zu outen. Zu groß ist die Sorge vor Konsequenzen, sollten die Gesellen einen Tariflohn einfordern. Dem ist nun einen Riegel vorgeschoben. Sie alle haben endlich einen Rechtsanspruch auf eine faire Bezahlung." fährt Wachsmann fort.
Letztlich ist es ein Erfolg für alle Beteiligten in der Branche. "Die niedrigen Löhne hier, sind auch ein Standortnachteil für die Region Ostbrandenburg. Es macht das Leben hier schlicht unatraktiver. Deshalb werden wir als IG Metall in allen Branchen und Betrieben von Eisenhüttenstadt bis Prenzlau in den nächsten Jahren dafür streiten, dass es auch in Ostbrandenburg zur Normalität gehört einen Tarifvertrag abzuschließen. Schließlich bringt dieser auch Vorteile für die Unternehmen mit sich." so Wachsmann
Jetzt gilt für alle Beschäftigten: Mitmachen! Meldet Euch bei der IG Metall. Lasst euren Lohnschein überprüfen und werdet Mitglied der IG Metall.
"Nur mit mehr tariflicher Bezahlung wird es uns gelingen die Zukunft unserer Region, insbesondere für junge Menschen attraktiver zu gestalten." sagt der Chef der IG Metall Ostbrandenburg. "Als Solidargemeinschaft holen viele eben auch viel mehr für die Beschäftigten raus. Wir organisieren, helfen und unterstützen in allen Lagen des beruflichen Alltags. Das gibt Verlässlichkeit, Sicherheit und ein starkes Gefühl."
"Wenn wir zusammenhalten ist alles Möglich!"
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