IG Metall-Geschäftsstelle Ostbrandenburg

„Stabil in schweren Zeiten“

22.12.2022 | Das Team der IG Metall Ostbrandenburg wünscht Euch und Euren Familien einen guten Rutsch ins neue Jahr und alles Gute, Gesundheit, viel Freude und Glück für das Jahr 2023! Von Eisenhüttenstadt bis Prenzlau - gemeinsam für eine starke Region.

Holger Wachsmann, Geschäftsführer der IG Metall Ostbrandenburg - Foto: Volker Wartmann

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

das Jahr 2022 wurde wieder ein außergewöhnliches Krisenjahr, das wir alle nicht so schnell vergessen werden: Krieg in der Ukraine, Rekordinflation, enorme Preissteigerungen, unter anderem bei Energie und Lebensmitteln. Und trotzdem ist es uns gemeinsam gelungen, Arbeitsplätze zu sichern, Einkommen zu stabilisieren und Folgen der Krise abzuschwächen.

Mit einer Krise solchen Ausmaßes, die dermaßen massive Auswirkungen auf das Leben von uns allen hat, hatte zu Beginn des Jahres wahrscheinlich niemand gerechnet. Wir als IG Metall haben uns in dieser Situation nicht tatenlos weggeduckt, sondern uns den damit verbundenen Herausforderungen gestellt. Durch unser entschiedenes Handeln ist es uns gelungenen, die Folgen der Krise für viele Menschen zumindest ein Stückweit abzumildern.

Das Jahr begann mit einem Abschluss in der Holz- und Kunststoffindustrie. Das war für unsere Kollegen und Kolleginnen in Beeskow ein toller Erfolg. Aus heutiger Sicht, mit Blick auf die hohe Inflation der letzten Monate, könnte es das eine oder andere Prozent mehr sein.

Die IG Metall-Mitglieder konnten für alle Beschäftigten in der ostdeutschen Stahlindustrie in der Tarifrunde Eisen und Stahl im Frühjahr 2022 ein bemerkenswertes Ergebnis erkämpfen: 6,5 Prozent mehr Lohn. Das ist die höchste prozentuale Erhöhung in der Stahlindustrie seit rund drei Jahrzehnten. Dieses Verhandlungsergebnis bringt den Kolleginnen und Kollegen sofort und dauerhaft mehr Geld in die Tasche und in Zeiten hoher Inflation mehr Planbarkeit und finanziellen Spielraum. Die zusätzliche Zahlung von 500 Euro - beziehungsweise 200 Euro für Auszubildende - im Juni und Juli 2022 entlastete insbesondere die unteren Entgeltgruppen. Dieses gute Ergebnis haben wir dank der Entschlossenheit der Beschäftigten erreicht, die geschlossen hinter den Forderungen der IG Metall standen und sich in großer Zahl an den Warnstreiks beteiligt haben.

Allein über die Erhöhung der Löhne werden wir die aktuelle Energiekostenkrise jedoch nicht bewältigen können. Es ist unabdingbar, dass auch der Staat einen wesentlichen Teil zur Abmilderung der Krisenfolgen und zur Entlastung der Bevölkerung beiträgt. Die Deckelung der Gas- und Strompreise beispielsweise war unsere gewerkschaftliche Forderung, für die sich rund 200.000 Metallerinnen und Metaller stark gemacht haben. Auch die bisher in die Wege geleiteten Entlastungspakete der Bundesregierung konnten wir durch gewerkschaftlichen Druck entscheidend forcieren. Wichtig ist, dass wir an dieser Stelle weiter Druck machen. Richtig ist auch, dass Subventionen für die Industrie an klare Standort- und Transformationszusagen gebunden sind.

Bei Perrin in Prenzlau konnten wir ebenfalls ein gutes Tarifergebnis erringen. Nutznießer sind nicht nur die Beschäftigten in Prenzlau, sondern auch die Beschäftigten am Hauptsitz in Nidderau im Rhein-Main-Gebiet.

Neben unserem Engagement auf politischer Ebene haben wir selbstverständlich auch unsere Arbeit vor Ort weiter forciert. So hat die IG Metall Ostbrandenburg im März 2022 erstmals eine Ausbilderkonferenz für die Region Ostbrandenburg organisiert. Zu der ganztägigen Auftaktveranstaltung in Eisenhüttenstadt hatte unsere IG Metall-Geschäftsstelle Ausbilderinnen und Ausbilder aus zahlreichen Betrieben in Ostbrandenburg eingeladen, um mit ihnen über die Veränderungen in der Berufsausbildung und die daraus resultierenden Herausforderungen und Aufgaben für Betriebe, Kammern und Politik zu diskutieren.  

Ebenfalls im Frühjahr haben wir die Vernetzung der Dienstleister des Stahlwerks Eisenhüttenstadt initiiert, damit sich diese gemeinsam besser für die anstehende Transformation in der Stahlindustrie wappnen können. In mehreren Betrieben in Ostbrandenburg unterstützen wir die aktuellen Tarifbewegungen, beispielsweise bei Boryszew in Prenzlau und bei Hawle in Fürstenwalde. Mit all diesen Anstrengungen ist es uns gemeinsam gelungen, dass die IG Metall Ostbrandenburg wieder stärker wird.

Das Jahr 2023 wird uns alle voraussichtlich vor weitere, große Herausforderungen stellen. Gemeinsam werden wir es schaffen, diese erfolgreich anzugehen und zu meistern.

Das Team der IG Metall Ostbrandenburg wünscht Euch und Euren Familien einen guten Rutsch ins neue Jahr und alles Gute, Gesundheit, viel Freude und Glück für das Jahr 2023! Von Eisenhüttenstadt bis Prenzlau - gemeinsam für eine starke Region.

Holger Wachsmann, Geschäftsführer der IG Metall Ostbrandenburg

 

Von: vw

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