Mitternachtspausenaktion bei ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt

Stahlarbeiterinnen und Stahlarbeiter in Eisenhüttenstadt machen Druck für ihre Tarifforderung

01.12.2023 | Mit einer Mitternachtspausenaktion mit Bengalos und Fackeln haben Beschäftigte im ArcelorMittal-Stahlwerk in Eisenhüttenstadt am Freitag, 1. Dezember, ab Punkt 0.00 Uhr bei klirrender Kälte vor dem Werktor 1 eindrucksvoll Druck für ihre Tarifforderung gemacht. Sie fordern 8,5 Prozent mehr Lohn sowie eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit. In den bisherigen zwei Tarifverhandlungsrunden für die Stahlindustrie hat die Arbeitgeberseite bisher nur eine Entgelterhöhung von 3,1 Prozent angeboten.

1. Dezember, 0.00 Uhr, Ende der Friedenspflicht: Die Stahlwerkerinnen und Stahlwerker in Eisenhüttenstadt läuten die heiße Phase der diesjährigen Tarifrunde ein. - Fotos: IG Metall

„Was die Arbeitgeber bislang anbieten, ist kümmerlich. Damit lassen sich die Kolleginnen und Kollegen nicht abspeisen“, sagte Holger Wachsmann, Geschäftsführer der IG Metall Ostbrandenburg. „Völlig zu Recht erwarten sie eine Lohnsteigerung, die ihre Belastung durch die Inflation berücksichtigt. Sie sind bereit, für ihre Forderung einzutreten und werden dies den Arbeitgebern sehr deutlich zeigen.“ Bereits in der kommenden Woche werde man sich an derselben Stelle wiedersehen, dann zum ersten Warnstreik in der angelaufenen Tarifauseinandersetzung, kündigte Wachsmann an.

Dirk Vogeler, Betriebsratsvorsitzender im Stahlwerk Eisenhüttenstadt, betonte die Kampfbereitschaft der Belegschaft bei ArcelorMittal. Man habe im Stahlwerk in Eisenhüttenstadt zwar bereits die Möglichkeit einer 32-Stunden-Woche, aber nur mit Entgelteinbußen. Das müsse sich ändern, so Vogeler.

Seit dem Ende der Friedenspflicht am 30. November, 24.00 Uhr, sind Warnstreiks in der ostdeutschen Stahlindustrie möglich. Die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen bereite gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben ab der kommenden Woche Warnstreiks vor, so Stephan Vetter, zuständiger Tarifsekretät in der Bezirksleitung der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen.

Zum Hintergrund: Die Arbeitgeber haben in der aktuellen Stahltarifrunde bisher lediglich eine Entgelterhöhung um 3,1 Prozent für 15 Monate angeboten. Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Monatsentgelte um 8,5 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Zudem will sie eine Arbeitszeitverkürzung durchsetzen. Dies lehnten die Arbeitgeber bisher kategorisch ab. Auf die weiteren Forderungen der IG Metall nach Beschäftigungssicherung, Altersteilzeit und einer Regelung zu Werkverträgen gingen sie bisher erst vage ein. Der nächste Verhandlungstermin ist am 11. Dezember.

 

Von: vw

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