Betriebsratswahlen 2022

„Starke Betriebsräte sind in dieser Zeit des Umbruchs wichtiger denn je.“

01.03.2022 | Vom 1. März bis 30. Mai 2022 finden in auch Ostbrandenburg in Unternehmen ab fünf Beschäftigten die Betriebsratswahlen statt. Die IG Metall Ostbrandenburg appelliert an sämtliche Beschäftigten, sich daran zu beteiligen. Starke Betriebsräte sind der Garant für mehr Demokratie und Beteiligung der Belegschaft in Unternehmen.

„Die Arbeit von Betriebsräten ist in der Zeit des aktuellen Umbruchs wichtiger denn je“, sagt Holger Wachsmann, Geschäftsführer der IG Metall Ostbrandenburg. „Wir stecken mitten in einer industriellen Revolution. Betriebsräte müssen dafür sorgen, dass der notwendige Wandel und Investitionen in den Betrieben nicht verschlafen werden – und dass es dabei gerecht zugeht und es langfristige, sichere Perspektiven für alle Beschäftigten gibt.“

Die Folgen der Coronakrise zu bewältigen und den Umbau der Industrie sozial und demokratisch zu gestalten, funktioniert nur mit starken Betriebsräten. Warum Betriebsräte unverzichtbar sind, belegen weitere Fakten: In Unternehmen mit Betriebsräten gibt es bessere Arbeitsbedingungen, sicherere Arbeitsplätze und in der Regel deutlich mehr Geld.

Ein eindrucksvolles Beispiel dafür, was Betriebsräte gemeinsam mit der IG Metall und einer entschlossenen Belegschaft leisten können, zeigt der Fall eines der größten Unternehmen in Brandenburg: das Stahlwerk von ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt. Geprägt von ausdauernden und harten Kämpfen um den Erhalt des Werkes nach der Wende ist es in Eisenhüttenstadt 2009 gelungen, an Stelle der 40-Stunden-Woche die 35-Stunden-Woche für alle Beschäftigten einzuführen und 2011 sogar die 32-Stunden Woche als Wahlmöglichkeit. Das haben Betriebsrat und Belegschaft mit Hilfe der IG Metall gemeinsam erreicht.

In dem Unternehmen mit rund 2.700 Beschäftigten findet die Betriebsratswahl auch dieses Jahr wieder als Persönlichkeitswahl statt. Das ist die demokratischste Form der Wahl, wie die IG Metall Ostbrandenburg betont. Die Beschäftigten können bei der Persönlichkeitswahl eben nicht nur eine Stimme für eine Liste abgeben, sondern ihre Stimmen genau den Personen geben, die sie für die „richtigen“ halten. In vielen anderen großen Unternehmen ist diese persönliche Form der Wahl leider verloren gegangen, räumt die IG Metall Ostbrandenburg ein. Deshalb ist es ein besonderer Erfolg der gesamten Belegschaft, dass sämtliche 50 Kandidatinnen und Kandidaten aus allen Bereichen des Unternehmens wieder gemeinsam auf einer Liste kandidieren: der Liste der IG Metall. Der Betriebsrat bei ArcelorMittal besteht aus einem 21-köpfigen Gremium.

„Die Geschlossenheit der Belegschaft und ihr sehr hoher Organisationsgrad in der IG Metall sind die wesentlichen Gründe dafür, dass es im Stahlwerk Eisenhüttenstadt so gute Arbeitsbedingungen und so große Mitbestimmungsmöglichkeiten gibt“, betont Holger Wachsmann. „Ohne den starken Betriebsrat würde das Werk womöglich gar nicht mehr existieren.“

„Soziale Bedingungen, wie sie bei ArcelorMittal Eisenhüttenstadt existieren, sind nicht vom Himmel gefallen. Es gilt, sie aber auch immer wieder zu beschützen. Ähnliche Bedingungen sind auch in kleineren Unternehmen möglich. Dafür braucht es Entschlossenheit der Belegschaft und die Bereitschaft, sich als Betriebsrat zu engagieren“, betont der Geschäftsführer der IG Metall Ostbrandenburg.

Die IG Metall unterstützt alle Beschäftigten, die sich dazu entschließen, einen Betriebsrat etablieren zu wollen. „Die Gründung, Betreuung und Beratung von Betriebsräten gehört zu unseren Kernkompetenzen als Gewerkschaft. Nur über gut organisierte Betriebsräte lassen sich konkrete Verbesserungen für Beschäftigte erzielen. Selbstverständlich stehen wir daher jedem zur Seite, der Mitglied in einem Betriebsrat ist oder einen Betriebsrat gründen möchte“, so Wachsmann.

Betriebsratswahlen finden alle vier Jahre statt. Ab fünf Beschäftigten kann ein Betriebsrat gewählt werden. Wahlberechtigt sind alle Kolleginnen und Kollegen ohne Leitungsfunktion, die das 16. Lebensjahr vollendet haben. Alle Beschäftigten, die mindestens 18 Jahre alt sind und seit mehr als sechs Monaten im Unternehmen arbeiten, können kandidieren.

 

Von: vw

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