17.01.2024 | Nach intensiver und kritischer Diskussion hat die Tarifkommission für die ostdeutsche Stahlindustrie auf ihrer Sitzung in Schönefeld das Tarifergebnis gebilligt. Damit bekommen die Stahlarbeiter und Stahlarbeiterinnen mehr Geld und mehr Sicherheit. IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze sprach von einem „tragfähigen Kompromiss“, der das derzeit Mögliche abbilde.
Dies sind die Kernpunkte der Tarifeinigung: Im Jahr 2024 erhalten die ostdeutschen Stahlarbeiter und Stahlarbeiterinnen bei Vollzeitbeschäftigung insgesamt 3.000 Euro Inflationsausgleichsprämie. Für die meisten wird der komplette Betrag steuer- und abgabenfrei ausgezahlt. Geringere Beträge bekommen Beschäftigte in Teilzeit und Altersteilzeit, Auszubildende und alle, die in 2024 ausscheiden. Anfang 2025 steigen die Monatsentgelte um 5,5 Prozent. Zum Schutz von Arbeitsplätzen in der Transformation verhandeln die Tarifvertragsparteien in der ersten Jahreshälfte 2024 einen Tarifvertrag aus, der Anfang 2025 in Kraft treten soll. Dafür haben sie diese Bausteine festgelegt: Die kollektive Arbeitszeit kann von 35 Stunden in der Woche bis auf 32 Stunden sinken. Dafür ist ein teilweiser Lohnausgleich vorgesehen: Bis zu einer Stunde wird mehr vergütet. Sofern dem betriebliche Interessen nicht entgegen stehen, sind auch individuelle Arbeitszeitverkürzungen möglich - in dem Fall allerdings ohne Lohnausgleich. Eine Ausnahme gilt für ältere Kolleginnen und Kollegen, die einen teilweisen Lohnausgleich bekommen. Die Tarifverträge zur Altersteilzeit, zur Beschäftigungssicherung und zum Einsatz von Werkverträgen werden verlängert.